Wicca ist eine “Untergruppierung” im weltweiten Heidentum – vielleicht die führende Bewegung.
Der Wicca-Kult existiert seit den 1950er Jahren. Begründet (genauer gesagt: bekannt gemacht) hat sie Gerald B. Gardner, der in den New Forrest Coven in England eingeweiht wurde.

Gardner fügte später dem erhaltenen traditionellen Material Elemente aus kabbalistischen und zeremonialmagischen Orden, wie dem Golden Dawn und OTO hinzu und schuf daraus seine eigene Form der Hexerei. Diese Wicca-Tradition gilt heute als die ursprüngliche Linie und wird “Gardnerian Wicca” genannt.
in den 1960er Jahren führte Alex Sanders diese Arbeit weiter, indem er weiteres Material aus zeremonialmagischen Traditionen hinzufügte. Daraus entstand schließlich die “Alexandrian Tradition”
Während Gardnerian Wicca oft mehr mit Gesängen, Tänzen und einem großen Anteil von Improvisation während des Rituals arbeiten (schließlich weiß man nie, was die Götter tun wollen), gibt es im Alexandrian Wicca wesentlich mehr Struktur und Zeremonie. Im Kern jedoch unterscheiden sie sich nur sehr geringfügig, auch wenn es Vertreter beider Traditionen gibt, die dies bestreiten mögen.
Lange Zeit gab es zwischen Anhängern beider Traditionen Streitigkeiten, was die Legitimtät der Alexandrians betraf. Inzwischen gibt es jedoch auch Linien und Traditionen des so genannten Algard Wicca. Einer Zusammenführung beider Traditionen.

Außerhalb der einzelnen Gruppen (Coven) ist Wicca keine organisierte Religion. Es gibt weder eine zentrale Leitung noch Regelungen. Innerhalb der Coven kann es sehr wohl unterschiedliche Absprachen oder Regeln geben, je nachdem, wie die Gruppe diese festlegt.
Auch ist es nicht unbedingt notwendig, bei Ritualen ausschließlich die traditionellen Texte zu verwenden, welche im BdS weitergereicht werden. Sicher ist es sinnvoll, diese zu können – sie sind ja der “kleinste gemeinsame Nenner” – aber Individualität ist auch im Wicca sehr wichtig.
Eine weitere Gemeinsamkeit besteht darin, dass die Aufnahme in einen Coven oder allgemein in Wicca nur durch eine Einweihungszeremonie erfolgt (Initiation). Die Anforderungen hierzu können stark von Coven zu Coven und / oder von Linie zu Linie variieren.
Wicca ist außerdem ein 3 Grad System, d.h. jedes Mitglied kann verschiedene Stufen erreichen.
Der erste Grad macht alle Wicca zu Priestern und Hexen. In dieser Zeit ist man “Schüler”, man erlernt das weitergegebene Material derTradition, übt sich in den Ritualen der Jahresfeste und der magischen Arbeit. Der Begriff Schüler ist mit Absicht in ” ” gesetzt, denn die Erstgrade sind vollwertige Mitglieder ihres Covens und des Wicca, nur dass sie halt noch nicht lange dabei sind.
Der zweite Grad ist die Weihung zum Hohepriester (Hohepriesterin). Man wechselt vom “Schüler” zum “Lehrer” und darf selbst in den ersten und zweiten Grad initiieren (Es gibt Coven bei denen wird die 2° Initiation nur durch einen 3°initiierten durchgeführt und anerkannt). Außerdem hat man das Recht, Hochzeiten, Trauerfeiern und Kinderweihen zu leiten.
Viele Wicca sind der Ansicht, das dieser Grad über dieses Leben hinaus geht und daher gut überlegt werden sollte.
Der Initiant kann eine dritte Initiation bekommen (die ebenfalls von einem 3° Wicca gegeben werden muss). Mit dem dritten Grad nabelt man sich von seinem Initiator ab und ist völlig eigenverantwortlich. Das heißt aber nicht, dass man jetzt keinen mehr um Rat oder Hilfe fragen kann. Mit dem dritten Grad wird das Recht verliehen, seinen eigenen Coven zu gründen. Früher wurde diese Regel sehr strikt befolgt, heutzutage jedoch gibt es eine Menge Wicca, bereits mit dem 2. Grad ihren Coven gründen, sozusagen unter Obut der eigenen Hohepriesterschaft (3.°)
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